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Unbekanntes Deutschland: Wohnmobilroute Südharz und Kyffhäuser

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Bloggerreise (Werbung)

Auf Einladung des Harzer Tourismusverbandes war ich mit meinem Wohnmobil im Südharz auf Erkundungstour. Mein Fazit: Es ist eine Region, die ich gerade Campern und Wohnmobilfahrern sehr für den Urlaub empfehlen kann. Warum? Es gibt viel zu sehen und auch einige sehr schöne Campingplätze und Stellplätze. Dazu ist es hier noch nicht so voll, sodass man immer noch einen Platz bekommt.

Es war mein zweiter Besuch im Südharz mit Wohnmobil und ich war sehr positiv überrascht, wie sich die touristischen Sehenswürdigkeiten und die Region entwickelt haben. Bereits vor zehn Jahren, bei einer Campingtour durch Thüringen mit der Familie, hatte es mir rund um den Kyffhäuser wirklich gut gefallen und ich wollte immer mal wiederkommen. Dazu hatte ich jetzt die Gelegenheit.

Route durch den Südharz mit Wohnmobil

Start für meine Tour mit dem Wohnmobil durch den Südharz war für mich das Bloggercamp Harz, das in den Tagen vorher in Braunlage stattgefunden hatte. Dabei hatte ich die Gelegenheit andere spannende Blogger und die Region rund um Braunlage und Goslar kennenzulernen.

Hinweis Bloggerreise / Werbung
Ich wurde durch den Harzer Tourismusverband zum Besuch der Region eingeladen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Meine Meinung wird dadurch aber nicht beeinflusst. Ich berichte über meine persönlichen Erlebnisse und Eindrücke. Ich nehme nur Einladungen an, wenn mich eine Region als Camperin interessiert und ich bei den Absprachen und ersten Recherchen einen guten Eindruck gewinne.

Der Harz: Eine Landschaft im Wandel

Die abwechslungsreiche Fahrt führt mit dem Wohnmobil von Norden durch den Harz über Höhen mit schönen Ausblicken und immer wieder durch den Wald. Dabei gibt es aber auch lange Strecken mit abgestorbenen Bäumen. Als Mahnmale ragen sie in den Himmel. An anderen Stellen sind die Stämme bereits gefällt und entrindet. Durch den Klimawandel haben Schädlinge in den nach dem Krieg gepflanzten Monokulturen zugeschlagen.

Doch das bedeutet nicht das Ende, es ist ein Anfang. Der Harz erfindet sich neu. Unterschiedliche Bäume werden gepflanzt, an anderen Stellen wird das „Aufforsten“ der Natur überlassen. Mehr zur aktuellen Situation des Waldes und wie im Harz in Richtung Nachhaltigkeit und Langlebigkeit gearbeitet wird, erfährst Du unter „Der Wald ruft“.

Mit Wohnmobil durch den Harz: Wechsel von West in den schönen Osten

Durch den Harz: Kastenwagen-Wohnmobil an der ehemaligen Deutsch-Deutschen Grenze
Quer durch den Harz verlief früher die Grenze

Dann erscheint ein großer Parkplatz auf der linken Seite. Ich parke mein Kastenwagen-Wohnmobil neben einem alten Grenzpfosten (auch für große Fahrzeuge ist hier Platz). An dieser Stelle verlief die ehemalige Deutsch-Deutsche Grenze. Auf der einen Seite befindet sich Niedersachsen (woher ich komme), auf der anderen Seite liegen Sachsen-Anhalt und Thüringen (wohin ich fahre).

Die Straße windet sich ins Tal. Immer wieder führt sie an der ehemaligen Grenze entlang und überquert sie. Leider sehe ich einen gut gelegenen Wanderparkplatz etwas zu spät. Ich hatte so viel Spaß beim Fahren. Auch eine Wendemöglichkeit ergibt sich erst viel später. Gerne hätte ich hier noch einmal die Landschaft und den ehemaligen Grenzverlauf genauer angeschaut. Bei verschiedenen Wanderungen ist das möglich. Weiter geht die Fahrt in Richtung Südharz durch kleine historische Ortschaften und zwischen Feldern entlang.

Wohnmobiltour Südharz: Besichtigung Höhle Heimkehle

Nach rund einer Stunde Fahrt habe ich mein erstes Ziel erreicht, die Höhle Heimkehle bei Uftrungen. Die Gipskarsthöhle ist aktuell Deutschlands größte Schauhöhle.

Im Südharz angekommen: Katja vom Wohnmobil-Blog hin-fahren.de vor der Höhle Heimkehle
Der Helm sitzt, gleich geht es durch diese kleine Tür los in die Höhle

Auf dem Parkplatz ist reichlich Platz für das Wohnmobil. Obwohl gerade eine Familienfeier in der angrenzenden Gaststätte stattfindet, parke ich an einer gut für eine Pause geeigneten Stelle ein. Wer Hunger hat, findet im Restaurant „Zur Höhle Heimkehle“ eine gute Adresse. Besonders gut schmeckt es im ansprechenden von Weinreben und Picknickplätzen umgebenen Biergarten.

Jetzt ist es aber Zeit für den Höhlenbesuch. Noch etwas einstellen, dann sitzt auch bei mir der Helm zufriedenstellend. Zusammen mit einer kleinen Gruppe, geht es durch die niedrige Tür ins Dunkel des Berges. Die Höhle Heimkehle ist keine Tropfsteinhöhle, aber ein Wunder eigener Art, das ich bei einer engagierten Führung kennenlerne. Die Höhle wurde durch einen unterirdischen Fluss aus dem Sulfatkarst ausgewaschen.

Wohnmobil-Route Harz: Höhle Heimkehle
Die Höhle Heimkehle ist eine der wenigen Gipskarsthöhlen, die besichtigt werden können

In Reih und Glied marschieren wir an einem Flusslauf entlang, große Brocken bilden den Höhlenboden. Sie sind von der Decke gefallen, denn das Gestein reagiert mit Wasser.

Auffällig ist ein Gemälde im Höhleninneren: Im Zweiten Weltkrieg wurden in der Höhle Flugzeugteile gebaut, die Arbeiter dafür kamen aus dem Konzentrationslager. Die KZ-Häftlinge fertigten Fahrgestellteile für das Flugzeug JU88 der Junkerswerke Dessau. Zur Sicherung der Höhle, deren Decke wegen der Schwingungen der riesigen Maschinen abzustürzen drohte, bauten die Nazis einen großen Pfeiler. Nach Kriegsende wurden die Anlagen und die dafür nötigen Eingänge gesprengt. Das große Gemälde im Kleinen Dom dient als Mahn- und Gedenkstätte und erinnert an diese Zeit.

Mit zum Höhlenbesuch gehört eine mit Musik unterlegte Lichtinstallation. Dabei ergeben sich durch das Spiel von Licht und Schatten noch einmal ganz andere Eindrücke. Dann geht es wieder ans Tageslicht.

Südharz und Kyffhäuser mit Wohnmobil: Besichtigung Höhle Heimkehle
Ein Bild erinnert an die Zeit im Dritten Reich, als die Höhle für die Produktion von Flugzeugteilen verwendet wurde

Zwei Kilometer ist die Höhle insgesamt lang, davon sehen wir zum Zeitpunkt meines Besuches leider nur ein Drittel. Auf der thüringischen Seite müssen wohl die Elektroleitungen für das Licht neu verlegt werden.

Lange unterhalte ich mich nach der Führung noch mit dem Höhlenguide. Wir finden viele gemeinsame Themen. Er und seine Frau sind mit Begeisterung mit einem alten Laster mit Wohnwagen unterwegs und sammeln Steine. Besonders die östlichen Länder haben es den beiden angetan. Mein Besuch im Südharz fängt wirklich gut an, die Menschen dieser Region sind sehr freundlich und gesprächsbereit.

Tipps für den Höhlenbesuch in der Schauhöhle Heimkehle

  • Wer die Höhle besucht, sollte festes Schuhwerk tragen und an warme Kleidung denken. An der kältesten Stelle der Führung sind es etwa fünf Grad, das ist ganz schön frisch.
  • Kinder unter drei Jahren können aus Sicherheitsgründen nicht mit in die Höhle.
  • Dafür ist der Weg barrierefrei und kann auch mit einem Rollstuhl bewältigt werden.
  • Wer Angst vor Dunkelheit hat, sollte dies rechtzeitig mit dem Führer besprechen, da immer wieder das Licht komplett ausgeschaltet wird. Und in der Höhle ist es wirklich dunkel.
  • Unbedingt 15 Minuten vor der Führung da sein.

Campingplatz-Tipp Südharz und Kyffhäuser: Campingplatz Ferienhotel Wolfsmühle

Als ich aus der Höhle herauskomme scheint die Sonne. Keine zehn Kilometer sind es zu meinem nächsten Ziel und Nachtquartier auf dem Campingplatz des Ferienhotels Wolfsmühle. Ein freundlicher Herr zeigt mir meinen Platz auf einer großen Wiese, auf der neue großzügige Terrassen für Wohnmobile angelegt wurden. Der Campingplatz befindet sich hinter dem Hotel in Richtung Rodishain/Harz direkt am Waldrand.

Wohnmobil auf dem Campingplatz im Harz
Auf dem Campingplatz wurden Terrassen für Wohnmobile angelegt

Begeistert sitze ich auf meinem Campingstuhl in der Sonne und genieße den Blick und die Atmosphäre. Auf dem Campingplatz gibt es einige sehr gepflegte Dauerstellplätze und Mobilheime. Durch die Lage meines Stellplatzes fällt das aber kaum auf. 60 Stellplätze für Wohnwagen, Wohnmobile und Zelte stehen zur Verfügung. Für Zelte gibt es auch noch eine große Camping-Wiese.

Die Duschen und Toiletten sind sehr gepflegt und sauber und ich habe das Gefühl sie wurden gerade erst für meinen Besuch neugestaltet und saubergemacht.

Zum Ferienhotel gehören noch ein sehr schön angelegter Naturteich mit Sauna, ein Spielplatz mit Volleyballfeld, große Wiesen und ein kleiner Streichelzoo mit Eseln und Lamas. Auch Camper können dies mitnutzen. Während meinem Besuch haben auch Wanderreiter hier im Südharz Quartier bezogen. Auf der anderen Seite grasen Rinder, es sind Galloways aus eigener Zucht.

Schwimmteich auf dem Campingplatz Wolfsmühle im Südharz
Campingplatzgäste können auch den schönen Schwimmteich auf dem Gelände nutzen

Hier ist ein echter Familienbetrieb. Die Familie hat das Gelände vor rund 30 Jahren zurückbekommen und dieses kleine Paradies für Urlauber geschaffen. Und auch Camper können sich wirklich wohlfühlen. Das Ehepaar im Kastenwagen neben mir, hat extra für eine Übernachtung hier einen großen Umweg gemacht auf der Rückreise von Italien nach Schleswig-Holstein, weil es ihnen auf dem Campingplatz und im Südharz so gut gefallen hatte.

Thüringische Klöße und Rouladen vom Fleich der selbstgezogenen Rinder im Ferienhotel Wolfsmühle
Das Essen im Restaurant direkt neben dem Campingplatz schmeckt wirklich gut

Fazit: Beim Besuch im Südharz mit Wohnmobil ist der Campingplatz ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region oder als Standort für ein paar entspannte Tage. Und auch wer hier nicht übernachtet, der sollte definitiv auf der schönen Terrasse, im gemütlichen Biergarten oder im Restaurant einkehren.

Tipp: Harzer Wandernadel

Eine sehr schöne Möglichkeit den Harz zu erleben und zu erwandern ist die Harzer Wandernadel mit verschiedenen Stempelstellen über den ganzen Harz verteilt. Auch ich bin an einigen vorbeigekommen. An insgesamt 222 sehenswerten Plätzen im gesamten Harz kann man sich seinen Stempel abholen. Die Stempel werden in einem schönen Stempelheft gesammelt. Wer eine gewisse Anzahl an Stempeln vorweisen kann, kann verschiedene sehr schön gemachte Wandernadeln erwerben.

Zwischen Südharz und Kyffhäuser mit Wohnmobil: Von Schloss zu Schloss durch die reiche Goldene Aue

Am nächsten Tag fahre ich mit dem Camper durch die Goldene Aue, das fruchtbare Gebiet zwischen dem Südrand des Harzes und dem Kyffhäuser. Städte wie Nordhausen und Sangerhausen liegen hier, aber auch Heringen (Helme), Kelbra oder Allstedt. Felder und Wiesen bestimmen das Bild der hügeligen Landschaft.

Wohnmobiltour Südharz: Besichtigung Museum Schloss Heringen

Nach nicht zu langer Fahrt erreiche ich mein erstes Tagesziel Schloss Heringen. Das prächtige fünfstöckiges Gebäude aus dem 14. Jahrhundert beherbergt ein interessantes Museum. Aber auch der frühe gotische Schlossbau ist sehr spannend. Mit einer Höhe von 33 Metern, genauso hoch wie das Kirchenschiff der Kathedrale von Notre Dame in Paris, war es zum Zeitpunkt der Erbauung das dominierende Bauwerk der Region.

Wohnmobiltour Harz: Schloss Heringen, gotisches Schloss in Thüringen
Schloss Heringen im Südharz Kyffhäuser

Es ist ein Glück, dass das Bauwerk erhalten geblieben ist, denn Anfang des 19. Jahrhunderts dachte man wegen starker Beschädigungen bereits an einen Abriss. Ende des 20. Jahrhunderts erfolgten erste Reparaturen. In den letzten Jahren kamen dann die denkmalgerechte Sanierung und die Einrichtung eines Museums.

In einer völlig neu konzipierten und gut gemachten Ausstellung lerne ich sehr viel über die frühe Besiedlung der Region von den ersten Ackerbauern bis zu den Kelten. Im großen Saal dreht sich alles um die Schlossgeschichte. Auch historische Malereien sind zu sehen.

Großer Saal im Schloss Heringen
Im großen Saal von Schloss Heringen erfährt man mehr zur spannenden Geschichte des Schlosses

In zwei anderen Stockwerken wird eine wunderbare Volkskundesammlung präsentiert, darunter eine komplette Arztpraxis, ein alter Kaufladen und eine riesige Puppensammlung. Hier kann man leicht ein bis zwei Stunden verbringen und entdeckt immer wieder Überraschungen. Aktuell wird die Einrichtung einer Cafeteria vorbereitet.

Wohnmobiltour Harz: Alte Arztpraxis im Schlossmuseum Heringen
Teil der Volkskundeausstellung im Schlossmuseum ist eine historische Arztpraxis

Natürlich mache ich danach noch einen Bummel durch den Ort und entdecke einige sehr schöne Fachwerkgebäude.

Wohnmobiltour Südharz: Besuch im Schlossmuseum Sondershausen

Kurvig geht es weiter nach Sondershausen. Hier parke ich auf dem einfachen Stellplatz der Stadt und spaziere durch den Park zum Zentrum mit der liebevoll restaurierten Altstadt. Wer nicht übernachten will, findet rund um das Stadtzentrum weitere geeignete Parkplätze für das Wohnmobil.

Wohnmobiltour Thüringen: Schloss Sondershausen
Das Schloss Sondershausen ist eine prächtige Mischung verschiedener Baustile

Sehr gerne streife ich eine Weile durch die Gassen und finde auch ein schönes Café für eine Pause.

Das mächtige Residenzschloss Sondershausen steht oberhalb des Stadtzentrums. Es wurde im 16. Jahrhundert unter Einbeziehung des mittelalterlichen Bergfriedes erbaut und nie zerstört. Dafür erfolgte eine Reihe von An- und Umbauten.

Wohnmobiltour Harz: Treppenaufgang zum Schlossmuseum Sondershausen
Zum Museum geht es stilvoll über die prächtigen Treppen der Residenz

Die Baustile der Vierflügelanlage reichen bis zum Historismus. Am Tag meines Besuchs ist hier richtig viel Leben, denn es ist Residenzfest mit Vorführungen, Besichtigungen, Flohmarkt, Kinderanimation und echter Thüringer Bratwurst, die ich natürlich probiere. Sie kommt stilecht vom Holzkohlegrill.

Wohnmobiltour Harz: prächtige Räume in der Residenz
Die Räume in der Residenz sind prächtig ausgestaltet

In der Residenz ist das Schlossmuseum Sondershausen untergebracht. Bei der Besichtigung können bei einem Rundgang auch die Beletage mit „Römischem Zimmer“ und „Steinzimmer“ aus dem Rokoko, Liebhabertheater aus dem Klassizismus, Schlosskapelle und seltenen Stuckdekorationen aus der Spätrenaissance bewundert werden. Zu sehen sind Räume mit herrlichen Teppichen, Tapisserien, Gemälden und Möbeln. Auch ein Teil des fürstlichen Kuriositäten- und Naturalienkabinetts, eine archäologische Sammlung und Abtsbessinger Fayencen sind zu sehen.

Die Zeit beim Bummel von Raum zu Raum vergeht wie im Flug. Ein absolutes Highlight ist auf jeden Fall die um 1710 gebaute prächtige goldene Kutsche, die von sechs Pferden gezogen wurde. Die „Grand Carrosse“ aus Sondershausen gilt als älteste dieser Art in Deutschland. Der schillernde Zeremonienwagen war die Leibkarosse des Landesherrn. Dazu wurde er reich bemalt, vergoldet und mit aufwendigem Schnitzwerk versehen. Auch das Geschirr der edlen Pferde ist außergewöhnlich.

Deutschland Wohnmobilroute Harz: Goldene Kutsche im Schlossmuseum Sondershausen
Die Grand Carrosse ist mit reichem Schnitzwerk verziert und vergoldet.

Wer länger im Südharz ist: Mögliche weitere Ziele bei Sondershausen wären das Erlebnisbergwerk „Glückauf“ oder der nur wenige Kilometer entfernte Freizeit- und Erholungspark „Zum Possen“ mit Tiergehege, Hochseilgarten und dem höchsten Fachwerkturm Europas.

Campingplatz-Tipp Region Südharz/Kyffhäuser: Seecamping Kelbra

Auf der Weiterfahrt besichtige ich den Seecamping Kelbra am Stausee, der das ganze Jahr geöffnet hat. Hier muss niemand Angst haben abgewiesen zu werden, denn es gibt reichlich Platz, auch direkt am See. Es sind rund 300 Stellplätze. Dabei habe ich aber wegen der langgestreckten Anlage entlang des Ufers das Gefühl auf einem kleineren Campingplatz angekommen zu sein.

Wohnmobil am Stausee Kelbra in Südthüringen auf dem Seecamping Kelbra
Auf dem Campingplatz gibt es auch Stellplätze mit Seeblick

Die Camper machen einen zufriedenen Eindruck und es herrscht reges Kommen und Gehen. Besonders gut gefällt mir die große Wiese am Ende des Geländes.

Vor der Schranke sind auf dem Parkplatz Wohnmobilstellplätze ausgezeichnet. Das erscheint mir aber eher, als Notlösung genutzt zu werden. Wer kein Wohnmobil dabei hat, kann Schlaf-Fässer und Bungalows mieten. Für Familientreffen oder große Gruppen gibt es sogar einen Gemeinschaftsbungalow.

Mit zum Campingplatz gehört auch ein kleiner Hafen mit Mole. Natürlich gibt es auch einen Strand und große Flächen zum Spielen und Toben. Jetzt Ende September ist es eher still und die verbleibenden Camper warten auf die Kraniche, die im Herbst am See Rast machen.

Mit dem Wohnmobil rund um den Kyffhäuser

Wohnmobil-Tour Südharz und Kyffhäuser: Alternativer Parkplatz für eine Übernachtung

Heute will ich gerne in der Natur übernachten und steuere deshalb den Parkplatz an der Barbarossahöhle an. Leider bin ich zu spät für den Besuch der Höhle, denn ich habe viel Zeit im Museum in Sondershausen verbracht und die letzte Besichtigungs-Gruppe ist schon weg. Aber der Höhlenbesuch lohnt sich auf jeden Fall. Ich war vor ein paar Jahren schon einmal hier und tief beeindruckt.

Wohnmobil-Route Deutschland Südharz: Wohnmobil auf dem Parkplatz der Barbarossahöhle
An der Barbarossahöhle steht man nachts ruhig

Im Imbiss bekomme ich zum Glück noch eine Wurst, Kartoffelsalat und ein regionales Bier. So verbringe ich einen gemütlichen Tagesausklang am historischen Ort.

Alternativ hatte ich auch überlegt den Wohnmobilstellplatz am Bad Nordhausen anzusteuern und einen Bummel durch Nordhausen zu machen. Der Stellplatz ist gut gelegen und sehr angenehm, aber auch nicht sehr groß. Deshalb habe ich mich für diese Variante entschieden.

Mit dem Wohnmobil am Kyffhäuser: Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda

Von meinem Übernachtungsplatz ist es nicht weit zur ehemaligen Residenz deutscher Kaiser und Könige aus dem Mittelalter unterhalb des Kyffhäusergebirges. So nutze ich die Zeit für ein paar Fotos und genieße immer wieder den Blick.

Wohnmobiltour Harz: Königspfalz Tilleda
Die Königspfalz Tilleda

Erster Stopp des Tages ist das Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda. Es liegt am originalen Standort auf einem kleinen Bergsporn und ist Sachsen-Anhalts größtes archäologisches Freilichtmuseum. Die Pfalz wurde im zehnten Jahrhundert auf dem Gelände einer kleinen Siedlung mit einer Haupt- und zwei Vorburgen ausgebaut.

In der Pfalz gab es eine Befestigung, herrschaftliche Repräsentationsgebäude und davor einen großen Wirtschaftsbereich. Hier traf sich, was in der damaligen Zeit Rang und Namen hatte. Vom 10. bis 12. Jahrhundert machten Kaiser und Könige in Tilleda Station, bis die Pfalz im 13. Jahrhundert ihre Funktion verlor und langsam verfiel. Und auch Kaiser Barbarossa war nachweislich hier.

Wohnmobiltour Harz: Blick ins Innere eines rekonstruierten Hauses in Tilleda
Auch die Einrichtung der Häuser wurde originalgetreu rekonstruiert

Direkt am Ortsrand von Tilleda gibt es einen großen Parkplatz, auf dem Wohnmobile sehr gut parken können. Bis zum Eingang sind es keine fünf Minuten. Auf dem großzügigen Gelände stehen originalgetreu nachgebaute Häuser der ehemaligen Pfalz. Alles wurde auf Grundlage von archäologischen Befunden rekonstruiert. An anderen Pfalzorten sind diese Spuren zum großen Teil verschwunden, viele von ihnen wurden ja auch später überbaut. In Tilleda ist das nicht so.

Wohnmobiltour Harz: Die Pfalz Tilleda
Blick in Richtung befestigter Hauptburg

Begeistert schaue ich in alle Häuser und Werkstätten von Beinschnitzern, Schmieden und Töpfern, klettere auf Türme und Wehr- und Wallanlagen und versuche mich in die damalige Zeit zu versetzen. Immer wieder fällt mein Blick dabei weit ins Land. Eine Mittelaltergruppe packt gerade ihre Sachen zusammen, sie haben am Wochenende den Besuchern mittelalterliches Leben und Handwerk gezeigt. Überhaupt kann man hier selbst aktiv werden und Dinge ausprobieren. Für Kinder gibt es eine archäologische Schatzsuche auf einem speziellen Ausgrabungsplatz.

Wohnmobiltour Harz: Mittelalterleben in der Pfalz Tilleda
Regelmäßig findet in der Pfalz mittelalterliches Leben statt

Besonders gut gefallen mir die vielen kleinen Details. Im Original nachgebaute Türen und Schlösser, Bettkonstruktionen oder wie die Töpfe über dem Feuer in den Häusern aufgehängt wurden, bringen einem die Menschen des Mittelalters nahe. Auch die Gebäude wurden an ihrem ursprünglichen Standort rekonstruiert. Und der betreuende Pfalzarchäologe Michael Dapper nimmt sich viel Zeit für mich, super. Ich konnte mich gar nicht mehr trennen, so gut hat es mir gefallen.

Mit dem Wohnmobil im Südharz: Reichsburg Kyffhausen mit dem Kyffhäuser-Denkmal

Über kurvige Straßen fahre ich danach mit meinem Wohnmobil ins Kyffhäusergebirge. Schon bei meiner ganzen Tour hatte ich die eindrucksvolle Formation immer im Blick.

Die Reichsburg Kyffhausen, wo sich auch das Kyffhäuser-Denkmal befindet, kann man nicht verfehlen. Denn „Kyffhäuser“ ist weiträumig sehr gut ausgeschildert. Etwas unterhalb gibt es große kostenpflichtige Parkplätze (2 Euro für den ganzen Tag), auf denen auch Wohnmobile Platz finden. Obwohl bei meinem Besuch ein Event stattfindet, ist die Parkplatzsuche kein Problem. Alternativ hätte ich den Berg auch bei einer kleinen Wanderung von der Kaiserpfalz Tilleda aus besteigen können. Ein entsprechender Wanderweg ist ausgeschildert.

Wohnmobiltour Harz: Kyffhäuserdenkmal
Das eindrucksvolle Kyffhäuser-Denkmal mit Kaiser Barbarossa und Wilhelm I

Und dann stehe ich vor dem gewaltigen Denkmal an der Spitze (es ist 81 Meter hoch). Das an historischer Stelle 1892 bis 1896 für Kaiser Wilhelm I. nach seinem Tod errichtete Denkmal wird auch Barbarossadenkmal genannt. Ein riesiger Barbarossa mit wallenden Haaren (die sehen ein wenig aus wie Schlangen) wurde unterhalb der Reiterfigur für den Kaiser aus dem Sandstein gemeißelt (Er soll ja hier unter dem Gebirge schlafen, behauptet die Sage).

Wohnmobiltour Harz: Reiterstandbild Wilhelm I auf dem Kyffhäuser-Denkmal
Das Reiterstandbild von Wilhelm I

Natürlich bin ich über die engen Treppen hinaufgestiegen, 247 sind es genau bis zur Aussichtsplattform. Das hat sich aber wirklich gelohnt. Der Blick ist herrlich. Ich kann bis zum Harz schauen. Lange schaue ich über die Landschaft und freue mich, als ich auch die Pfalz Tilleda unterhalb entdecke. Zu sehen sind auch ein kleines Museum, der alte Brunnen und Reste der alten Burg.

Wohnmobiltour Harz: Blick vom Kyffhäuser-Denkmal über den Harz
Der Blick vom Kyffhäuser-Denkmal geht weit in alle Richtungen

Zum Abschluss meines Besuchs kehre ich unterhalb des Denkmals im Restaurant Burghof ein. Eine gute Wahl, das Essen ist hervorragend. Das ist wirklich ein gelungener Abschluss meiner Wohnmobiltour in die Region Südharz Kyffhäuser!

Fazit meiner Wohnmobilroute Südharz

Vom Kyffhäuserparkplatz fahre ich noch einmal voller Genuss die gewundenen Straßen entlang und bin nach nicht allzu langer Zeit auf der Autobahn.

Wohnmobil-Route Südharz und Kyffhäuser: Die Fahrt geht abwechslungsreich durch Feld und Wald
Immer wieder ergeben sich unterwegs schöne Ausblicke

Die Region Südharz Kyffhäuser ist bisher bei Wohnmobilfahrern noch nicht so bekannt und deshalb auch noch nicht überlaufen. Es gibt interessante Reiseziele und überall gute Parkmöglichkeiten. Die besuchten Campingplätze eignen sich sehr gut als Standort für das Erkunden der Region, für einen Zwischenstopp oder auch ein paar erholsame Tage.

Die Infrastruktur für Camper mit Stellplätzen ist nicht so dicht wie in anderen Regionen, aber ausreichend. Dafür ist es (noch) möglich auf ausgewählten Parkplätzen von Sehenswürdigkeiten mit dem Wohnmobil zu übernachten.

Die Tage in der Region Südharz und rund um den Kyffhäuser waren leider viel zu schnell vorbei. Ich will sicher wiederkommen.

Tipps Reiseführer Wohnmobiltour Harz

Herzlichen Dank an die Verantwortlichen des Harzer Tourismusverband für die Einladung und die Organisation der Blogerreise. Danke an alle besuchten Campingplätze, Attraktionen und Orte für den freundlichen Empfang und die Erlaubnis zu fotografieren.

Hinweis | Offenlegung: Die Recherche basiert auf einer Pressereise, zu der ich eingeladen wurde. Hier gebe ich meine eigene Meinung wieder. * Partner-Link zu Amazon: Beim Einkauf über diesen Link, gibt es für mich eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis aber selbstverständlich unverändert.

Der Beitrag Unbekanntes Deutschland: Wohnmobilroute Südharz und Kyffhäuser erschien zuerst auf Hin-Fahren.


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